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Sonntag, 20. September 2020

Heute: Weltkindertag

Du selbst, Mensch

An deinem Anfang ist meist kein Wort.

Wenn du zur Welt kommst, bist du größte Freude und zugleich ihr größter Schmerz. Du bist ein eingelöstes Versprechen aus der Vergangenheit, die du nicht hast. Du bist auch ein Versprechen an die Zukunft. Du bist.

Du lernst, dass Versprechen ernst zu nehmen sind. Du lernst nicht, dass das nur für deine Versprechen gilt. Du kennst den Unterschied zwischen Versprechen und Versprechungen. Manch eineR verspricht sich eine Menge davon.

Du wirst Selbst.

Du versprichst Selbst etwas. Du bist Selbst.

Du blickst auf deinen Weg zurück und erkennst Selbst. Es ist aus Träumen und Versprechen gemacht. Du siehst auf den Weg vor dir, Selbst, und siehst, er ist aus deinen Träumen und aus deinen Versprechen gebaut. Du warst, du bist, du wirst.

Du lernst, dass Abkürzungen deine Reise nicht interessanter machen. Sieh dich genau um, verhasple dich, versprich dich, stolpere, fall ruhig auch mal hin. Daran ist noch kein Selbst zerbrochen. Du schaffst dich, Selbst.

Du begegnest auf deinem Weg Versprechern. Hüte dich vor ihnen. Gib ihnen nicht nach. Das ist nicht klug. Sie versprechen statt des Weges eine Straße? Auf dieser Straße marschieren sie dann, Selbst, Sie marschieren über dich hinweg und durch deine erbrochenen Träume. Du bist, was du warst und was du versprichst, ist was du wirst, Selbst.

Versprich nicht dich selbst, Selbst.

Sei

immer

Du

Dein

Mensch

Versprich nicht dich selbst, statt dessen liebe, Mensch.

An deinem Anfang ist meist kein Wort.

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