...des heutigen Tages sei jener amtliche Text, der sich mir vor ein paar Tagen beim Schreiben in eine Satire verwandelt hatte und der jetzt DRINGEND der Überarbeitung bedurfte, dachte ich. Doch nein, das ging unerwartet flott von der Hand, man muss einfach nur 3/4 des Gehirns ausschalten. Jetzt wartet der Endgegner des heutigen Tages in Gestalt eines Geburtstagswunschkuchens auf mich, denn Bienenstich soll es sein. Gegenangebote halfen nicht, es wurde auf die Sitten und Gebräuche des Haushalts, auf Jahrzehnte der Tradition verwiesen und das alles nur mit einem Blick, nein zwei Blicken. Dann muss es wohl sein, ich habe gewarnt. Hefeteig kann ich echt gut, diese Creme krieg ich auch hin, sogar mit etwas weniger Herzinfarkt drin. Aber dieses da oben drauf, dieses Mandel-Karamel, das hat noch jedes Mal alles platt gemacht. Noch hoffe ich.
edit: Nun, wäre ich so eine Sterneköchin, könnte ich das Ganze jetzt in Gläser füllen oder auf Gestein drappieren und dann behaupten, der Kuchen sei dekonstruiert. Was könnte ich mir denn im Gegenzug im nächsten Jahr mal wünschen? Ohh, das wird fuchtbar.
Wenn dich am Morgen, mal nicht die Sorgen, sondern Musen küssen, in wohligem Nicht-Aufsteh´n-Müssen, ist Vorsicht angesagt:
Diese Musen: echt von gestern, liebe Brüder und auch Schwestern, die manchmal dazu neigen, trotz Hochglanz-Großformatanzeigen, und trotz Warnhinweisplakat,
statt eifrig sich zu optimieren, sich hier und da was hin zu schmieren, bis nach dem späten Mittagessen, das Zähneputzen glatt vergessen, und statt Superfoodsalat,
einen richtig feisten Schinken, nicht über Kochen oder Schminken, und noch nicht mal illustriert, weil sie das heut´ nicht int´ressiert, aus dem Hut, der akkurat,
im Buchregal platziert bei H, vom Brett vor I und J und K, ziehn, dann damit fächeln, und mit Samstagmorgenlächeln, geben dir den guten Rat:
„Geh heute einfach nicht ins Bad. und statt der Eiweiß-Pancakes brat, Erzählungen, Roman, Sonett, das geht wirklich auch im Bett.“